Die Internationale Konferenz zum Magnetismus (ICM 2009) in Karlsruhe

Die Internationale Konferenz zum Magnetismus 2009 in Karlsruhe

Karlsruhe ist vor kurzem Austragungsort für die Internationale Konferenz zum Magnetismus 2009 gewesen. Vom 26. bis zum 31. Juli trafen sich über eintausend Wissenschaftler, um vor Ort in der Stadthalle Karlsruhe über verschiedene Themen zum Magnetismus zu sprechen. Gleichzeitig fand damit auch die International Conference on Strongly Correlated Electron Systems statt. Damit aber nicht genug, denn anlässlich des 100. Jubiläums der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Künste fand ein interdisziplinäres Symposium zu Magnetismus und Medizin statt.

Es waren also volle Tage, an denen die Teilnehmer auch abseits der Konferenz die Stadt Karlsruhe entdecken konnten. Ausgetragen wurde die Konferenz von der Universität Karlsruhe und dem Forschungszentrum Karlsruhe, die erst vor kurzem zusammen das Karlsruhe Institute of Technology gegründet haben. Die Teilnehmer kamen aus aller Welt, genauer gesagt aus über 48 Ländern. Mehr zur ICM 2009 Konferenz gibt es in unserem Rückblick zu erfahren.

Die Internationale Konferenz zum Magnetismus (ICM 2009)

Erstmals wurde die Internationale Magnetismus-Konferenz (International Conference on Magnetism) 1958 in Grenoble in Frankreich ausgetragen. Dabei traf man sich über die Jahrzehnte schon in vielen verschiedenen Orten auf der Welt. Im Abstand von drei Jahren war man seit den neunziger Jahren in Warschau, Cairns (Australien), Recife (Brasilien), Rom und zuletzt 2006 in Kyoto. Es überrascht also nicht, dass auch jetzt in Karlsruhe sehr viele internationale Teilnehmer mit dabei gewesen sind. Der ICM steht unter der Schirmherrschaft der International Union for Pure and Applied Physics, die 1922 mit dem Ziel gegründet wurde, die internationale Physik zu vereinheitlichen. Deutschland wird in der IUPAP durch die Deutsche Physikalische Gesellschaft vertreten.

Bis Ende Februar hatten die Teilnehmer Zeit, um ihre Abstracts einzureichen, wenn sie Vorträge auf der Konferenz halten wollten. Bis Ende Mai mussten dann die Paper eingereicht werden, außerdem wurden auch die Reservierung und Bezahlung für die Teilnahme durchgeführt. Die diesjährige Konferenz war besonders, da gleichzeitig auch die International Conference on Strongly Correlated Electron Systems stattfand, die jährlich ausgetragen wird und im letzten Jahr in Buzios, Brasilien, war. Zudem wurden auch 100 Jahre Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Künste gefeiert, wozu es am 28. Juli ein Symposium zu Magnetismus und Medizin gab.

Veranstaltet wurde die Magnetismus-Konferenz vom Forschungszentrum Karlsruhe und der Universität Karlsruhe. Zusammen hat man erst vor kurzem das KIT gegründet, das Karlsruher Institut für Technologie. Insgesamt 1552 Teilnehmer waren in Karlsruhe vor Ort, die aus 48 Ländern stammen. Rund die Hälfte der Teilnehmer kamen aus Deutschland und dem restlichen Europa, sehr viele aber auch aus anderen Ländern. Rund ein Drittel der Wissenschaftler vor Ort sind extra aus Japan angereist, wo vor drei Jahren die letzte Konferenz stattgefunden hat.

Das Programm des ICM 2009 in Karlsruhe

Das Programm des ICM 2009 in KarlsruheAm 27. Juli ging es bei der Internationale Konferenz zum Magnetismus mit dem wissenschaftlichen Programm los. Zunächst aber gab es zwei Eröffnungsreden. Zunächst von Frau M. Mergen, der stellvertretenden Bürgermeisterin von Karlsruhe und Konferenzvorsitzende, danach folgte E. Umbach, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe. Mit P. Grünberg, A. Fert und P. W. Anderson waren gleich drei Nobelpreisträger vor Ort, die auch Plenarvorträge hielten. Zudem bot die Konferenz auch die Gelegenheit, um den Magnetismuspreis sowie die Néel-Medaille zu vergeben, die an S. P. Parkin ging. Über den IUPAP Young Scientist Award konnten sich E. Saitoh, T. Kimura und S. O. Valenzuela freuen.

Das Programm der diesjährigen Magnetismus-Konferenz war umfangreich und umfasste verschiedene Themen. Dazu gehörten unter anderem Quanten- und klassische Spinsysteme, stark korrelierte Elektronensysteme, Magnetisierungsdynamik und Mikromagnetik, magnetische Dünnschichten, Spinelektronik, Partikel- und Nanostrukturen, neuartige Materialien und Geräteanwendungen, weich- und hartmagnetische Materialien und ihre Anwendungen, magnetische Aufzeichnung und Speicher, Messtechniken und- Instrumente sowie viele weitere Themen, die auch interdisziplinär behandelt wurden. In diesem Jahr werden in jedem Fall keine neuen Magnet-Masken vorgestellt.

Die eingereichten und akzeptierten Papers und dann auch Vorträge wurden so gestaltet, dass sie den Standards der “Journal of Physics: Condensed Matter” und “Journal of Physics: Conference Series” standhalten konnten, in denen sie auch veröffentlicht worden sind. Vorträge waren unter anderem “Application of Bayesian Inference to Stochastic Analytic Continuation”, “On the Theory of Phase Transition in Multiferroics”, “Hubbard Model with Hopping Interaction and Inter-Site Kinetic Correlations” sowie “Specific Heat of Aluminium-Doped Superconducting Silicon Carbide”.

Über Magnetismus

Über MagnetismusMagnetismus ist ein Phänomen, das wohl jeder auch aus dem Alltag kennt. Ob nun an Pinnwänden, durch magnetische Masken oder auch bei Schranktüren und anderen Objekten. Das grundlegende Verständnis ist einfach, da zwei Magneten mit unterschiedlicher Ladung eine Anziehung haben, während sich gleiche Ladungen abstoßen. Magnetfelder können erzeugt werden und auch aufeinander wirken. Soweit das Verständnis, das die meisten Menschen noch zu diesem Phänomen haben. In der Realität hat sich daraus ein weitreichendes Forschungsfeld ergeben, das vielseitige Seiten kennt und eben auch auf der Magnetismus-Konferenz sein volles Spektrum zeigt.

Zu den näheren Forschungsfeldern gehören der Ferromagnetismus, der Antiferromagnetismus, der Diamagnetismus und der Paramagnetismus. Dabei werden verschiedene Materialien und ihre Wirkungen auf Magnetismus untersucht. Ferner gibt es den Bereich der Spintronik, in dem Magnetismus und Spins hinsichtlich elektronischer Datenspeicher und Geräte untersucht werden. In der Medizin kennt man das MRT, das die Magnetresonanztomographie darstellt, mit der Bilder des inneren Körpers erstellt werden können. Der magnetische Moment des Elektrons wird unter anderem in der Quantenmechanik erforscht.

Fazit zur Konferenz zum Magnetismus ICM 2009

Nach drei Jahren war es wieder soweit und man traf sich in Karlsruhe zur Internationalen Konferenz zum Magnetismus 2009. Aus 48 Ländern reisten Wissenschaftler an, um an dieser wichtigen Konferenz teilzunehmen, die viele unterschiedliche Aspekte umfasste. Es gab Plenarvorträge, unter anderem von drei Nobelpreisträgern, Poster Sessions und Diskussionen, die alle irgendwie mit dem Forschungsfeld zum Magnetismus zusammenhängen. Ferner konnten der Magnetismus-Preis und die Néel-Medaille vergeben werden. Die Konferenz fand vom 26. bis zum 31. Juli 2009 statt und inkludierte zudem auch die Internationale Konferenz über stark korrelierte Elektronensysteme. Zeitgleich feierte man auch das 100 jährige Bestehen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Künste.